In den zurückliegenden Jahren haben sich alle Länder in Deutschland intensiv mit den Ergebnissen der internationalen Schulleistungsstudien IGLU und PISA auseinandergesetzt. Dabei hat sich gezeigt, dass erfolgreiche Staaten die von ihren Schulen zu erreichenden Ziele festlegen, z. B. in Form nationaler Bildungsstandards für Unterrichtsfächer. Das Erreichen der Zielvorgaben wird in diesen Staaten in bestimmten Abständen überprüft. Dies geschieht z. B. durch Vergleichsarbeiten. Die Kultusminister der Länder haben deshalb den Beschluss gefasst, auch in Deutschland für ausgewählte Fächer an Schnittstellen des Bildungswesens nationale Bildungsstandards entwickeln zu lassen und sie verpflichtend anzuwenden.
Vergleichs- und Jahrgangsstufenarbeiten haben nicht nur landesweite Bedeutung zur Ermittlung des Stands der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Bayern. Sie sind für die einzelne Schule auch eine Möglichkeit zur Standortbestimmung und damit eine wertvolle Orientierungshilfe. Dies setzt jedoch voraus, dass das Lehrerkollegium die Gelegenheit nutzt, die Schülerarbeiten im Detail auf ihre Stärken und Schwächen hin zu analysieren und aus den Erkenntnissen Konsequenzen für die Auswahl der Lerninhalte und für die Unterrichtsgestaltung zu ziehen. Schulentwicklung schließt Unterrichtsentwicklung ein.